Plant³ im Gespräch mit dem Team von „NaGeWe-Bio“
In den vergangenen Jahren haben mehrere Teams mit nachhaltigen und…
„Die Erzeugung und Verwertung pflanzenbasierter Rohstoffe prägen den Nordosten seit Jahrhunderten. Wir wollen Gründungsinteressierten im „Plant³-Treibhaus“ gezielt unter die Arme greifen, in Kooperation mit der Wissenschaft und Wirtschaft ihre Ideen zu verwirklichen und damit mehr Wertschöpfung in der Region zu generieren.“
„Die Ablösung einer auf fossilen Ressourcen basierenden Wirtschaft durch die Nutzung biobasierter Ressourcen und biologischer Prozesse bietet für unsere Region eine historische Chance, immense Wertschöpfung vor Ort zu erzielen und nicht weiter landwirtschaftliche Rohstoffe zu exportieren und die verlängerte Werkbank für andere Regionen zu sein.“
„Die Initiative hat jetzt schon eine sehr gute Dynamik entfaltet, wie ich sie in Vorpommern noch nicht erlebt habe. Der partizipative Ansatz, die Einbeziehung aller Akteure von Fischern und Landwirten, die die wertvollen Rohstoffe liefern bis hin zum Biotechnologieunternehmen, das daraus Inhaltsstoffe extrahiert, ist unser Schlüsselbeitrag zum Strukturwandel im östlichen Mecklenburg-Vorpommern.“
„Bioökonomie ist eine große Chance gerade für unseren strukturschwachen ländlichen Raum. Es gilt, auf betrieblicher und regionaler Ebene Erfolgsfaktoren und Barrieren innovativer Produkte und Prozesse zu untersuchen, und dadurch die Innovationsfähigkeit der Akteure im Plant³-Verbund zu verbessern.“
In den vergangenen Jahren haben mehrere Teams mit nachhaltigen und…
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In den vergangenen Jahren haben mehrere Teams mit nachhaltigen und…
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Plant³ – Bioökonomie für den Strukturwandel in Nordostdeutschland Der dünn…
Wie passen Zirkularität und die Entwicklung neuer Baumaterialien auf Basis von Rohstoffen aus LAND, MOOR und MEER zusammen?
„Zirkularität reduziert Emissionen durch Erhalt und Umgestaltung; regional nachwachsende Materialien erlauben Erneuerung mit positiver Klimabilanz. So sieht das Bauen in der Zukunft aus!“
Marius Schmidt und Alexej Sonnenfeld, Ihr habt mit „Solentil“ 2021 den 1. Platz beim UNIQUE-Ideenwettbewerb gewonnen – wie ist es Euch seitdem ergangen?
„Mit der Wasserlinse als recht unbekannter Pflanze in den bestehenden Proteinmarkt einzusteigen, ist im Format eines Ideenwettbewerbs durchaus spannend, stellt Dich aber im Umsetzungsversuch vor einige Hindernisse. Die Genialität einer Pflanze zu analysieren und ihr Potenzial zu verstehen ist gut, diese aber nun in einem preisgetriebenen Markt zu platzieren ist die Herausforderung. Aktuell sind wir in der Planung einer kleinen Prototypenanlage und im juristischen Austausch, um einen potenziellen Produktionsprozess rechtlich abzusichern. Wir haben das letzte UNIQUE-Prämierungsgeld vor ein paar Wochen für eine juristische Beratung ausgegeben.“
Franziska Lorenz, was hat die Teilnahme beim Jugendforum Bioökonomie für Sie bedeutet?
„Die Teilnahme an dem JuFo B hat mir in der Politik eine Stimme gegeben, mit der ich mich für meine Generation einsetzen konnte.“
Die Schüler*innen von JuFo B haben die von ihnen erarbeitete „Anklamer Erklärung“ im Oktober 2021 während der 5. Bioökonomiekonferenz Anklam an die SPD-Landtagsabgeordnete und Unternehmerin Dr. Sylva Rahm-Präger und im Februar 2022 bei der 6. Ratssitzung des Bioökonomierats in Berlin an die Staatssekretärinnen Dr. Manuela Rottmann (BMEL) und Judith Pirscher (BMBF) übergeben. Sie hielten am 2. September 2022 einen Redebeitrag beim Symposium der industriellen Bioökonomie im BMWK und hatten schon am Vorabend die Gelegenheit, den Parlamentarischen Staatsekretär im BMWK, Michael Kellner, und Dr. Christian Patermann zu einem intensiven Gespräch zu treffen.
Was hat Sie an der LAND-MOOR-MEER-Challenge am meisten interessiert?
„Im Rahmen der LMM-Challenge haben wir die Aufgabe erhalten, das Image der Alge zu verbessern. Für mich war es am interessantesten zusammen mit meinen Teammitgliedern eine Lösung für die uns gestellte Aufgabe zu finden, welche einen „Wert“ hat. Natürlich könnte man für unsere Aufgabe den (zurecht) viel genutzten Weg über Social Media gehen. Allerdings hatten wir den Anspruch an uns selbst, etwas Konkretes zu entwickeln, und diese Herausforderung war dann auch meine persönliche Motivation. Der Aspekt der Nachhaltigkeit hat dabei natürlich eine große Rolle gespielt und uns einen Rahmen gestellt, der auch verschiedene Schwierigkeiten mit sich bringt. Doch genau das führt dann zu der Rekombination von Ideen, auf die man verzichten würde, wenn man direkt den offensichtlichsten Weg einschlägt. Grundsätzlich war es also eine tolle Möglichkeit, das ganze theoretische Wissen und die vergessenen Ideen, welche man über die Jahre so angesammelt hat, auf ein praktisches Problem anzuwenden.“
Wie bezieht man die Gesellschaft in einen ganzheitlichen Dialogprozess ein?
„ […] indem man Gruppen aktiviert, diese miteinander vernetzt und somit weitere Interessierte […] in einen Dialog miteinander bringt und sie im besten Fall zu mehr Engagement ermutigt. Je mehr Gruppen, Vereine und Menschen in Dialog miteinander treten, umso mehr wird ein ganzheitlicher, gesellschaftlicher Dialogprozess erzeugt und gefördert. […] [M]an [bemüht] sich schon vor der ersten Veranstaltung um eine gezielte Einladung für den geplanten Workshop, […] um eine möglichst vielfältige und diverse, aber noch überschaubare Diskursgruppe zu ermitteln. Wichtig ist, die Sprache geeignet zu wählen, so dass jede*r im Raum sie versteht […]. Eine flache Diskurshierarchie zwischen Wissenschaftler*innen und Bürger*innen schafft eine positive Arbeitsatmosphäre und ein beidseitiges Vertrauen und führt zu vielfältigen Dialogergebnissen […].“
Wie entstehen Innovationen im Nordosten?
„Dazu habe ich in den vergangenen Monaten eine Befragung und Expertengespräche mit Unternehmer*innen, Forscher*innen und Intermediär*innen durchgeführt. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass viele im Bereich Bioökonomie aktive Unternehmer*innen bereits regelmäßig Forschung und Entwicklung (FuE) betreiben und eigens entwickelte Innovationen auf den Markt gebracht oder bestehende Innovationen in ihrem Unternehmen eingeführt haben. Innoviert wird teils im Alleingang, teils in Kooperation mit anderen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen. Der Schwerpunkt der Kooperationen liegt innerhalb Deutschlands. Entscheidend für die Initiierung von Partnerschaften und damit einhergehende gemeinsame FuE-Projekte ist oftmals das Engagement einzelner regionaler Schlüsselakteur*innen.“
Welcher wirtschaftliche Nutzen ist von neuartigen marinen Zuckern zu erwarten?
„Meeresalgen produzieren sehr komplexe und vielfältige Zuckerstrukturen, sogenannte Polysaccharide. Diese Algenzucker werden aufgrund ihrer gelbildenden Eigenschaften in der Kosmetik, Nahrungsmitteltechnologie oder Pharmazie verwendet. Neuartige Enzymverfahren erlauben es, maßgeschneiderte marine Zuckermoleküle mit antimikrobiellen, immunstimulierenden oder antiviralen Eigenschaften zu gewinnen, die damit interessante Wirkstoffe für neue pharmazeutische Anwendungen sind. Algenzucker sind aber auch als mögliche präbiotische Zusatzstoffe für die Nahrungsmittelindustrie von Interesse. Außerdem dienen sie als Bausteine in der chemischen Industrie oder als Zuckerstandards für analytische Verfahren.“
Was ist das Besondere am Sonnentau aus MV?
„Sonnentau, der in MV kultiviert wurde, weist im Vergleich zu Importware bis zu zehnmal höhere Konzentrationen an arzneilich wirksamen Bestandteilen auf. Diese zeigen eine starke synergistische Wirkung gegen multiresistente Pathogene. Im Rahmen von Plant3 werden wir und die Paludimed GmbH Sonnentau in MV kultivieren und unsere Forschungsergebnisse in eine praktische Anwendung als Alternative zu Antibiotika bei Infektionen der oberen Atemwege überführen.“
Wofür steht Plant³?
„Das Bündnis mit über 60 Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft erarbeitet Strategien für die hochwertige Veredelung von pflanzenbasierten Rohstoffen in Nordostdeutschland. Die Potenz Hoch 3 steht einerseits für die Innovationsfelder Land, Moor und Meer und andererseits für die Erhöhung der Wertschöpfung durch Wissen (Forschung), Innovation (Unternehmen) und (strukturellen) Wandel unter Beachtung der sozialökologischen Nachhaltigkeit.“
UNTERNEHMEN
WISSENSCHAFT & FORSCHUNG
ÖFFENTLICHE VERWALTUNG UND FÖRDERINSTITUTIONEN
NGOs & VERBÄNDE
GESELLSCHAFT
Wir verstehen Wissens- und Technologietransfer als einen interaktiven Prozess zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Dialog mit der Gesellschaft ist daher ein wichtiges Element unserer Bündnisarbeit – denn der Wandel hin zu einer nachhaltigen biobasierten Wirtschaftsweise kann nur gelingen, wenn er gesellschaftlich akzeptiert wird.
Mit unseren Aktivitäten richten wir uns somit auch an die breite Öffentlichkeit. Wir informieren, sprechen gezielt unterschiedliche Altersgruppen an und laden diese zu partizipativen Dialogprozessen ein.
Foto: Jugendkonferenz im Rahmen der 4. Bioökonomie-Konferenz Anklam im November 2019. Eine Veranstaltung unseres Bündnispartners Witeno GmbH. © Gudrun Mernitz