© Christoph Wendland
Nachlese: STÄRKE:RE:FORM-Wettbewerb in Loitz 2021
Im Sommer 2021 fand in Loitz ein Wettbewerb für nachhaltiges Design unter dem Titel „STÄRKE:RE:FORM“ statt. Für den Wettbewerb haben Loitzer Unternehmen fünf bioökonomische Herausforderungen definiert, für die wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltige Lösungsansätze entwickelt werden sollten. Fünf bunt gemischte Teams begannen im Frühjahr 2021 mit ihrer kreativen Tätigkeit und trafen sich im August 2021 vor Ort in Loitz bei einem einwöchigen Innovationscamp. Die Teams verzichteten auf die Prämierung eines Gewinner-Teams und teilten das ausgeschriebene Preisgeld von 10.000€ untereinander auf – ein deutliches Zeichen für die gute Atmosphäre und den Zusammenhalt in und zwischen den Teams!
Die Teams haben folgende Lösungen erarbeitet:
- Die Firma Pag-Holz hatte die Herausforderung formuliert, für die Reststoffe ihrer Produktion neue Verwendungsmöglichkeiten zu entwickeln. Das „Blockbastler-Team“ entwickelte hierzu den Prototyp einer Schutzhütte, die gemeinschaftlich aufgebaut werden kann und zu besserer touristischer Sichtbarkeit im Peenetal führt.
- Das Team „Energiebündel“ entwickelte eine Skizze für eine möglichst CO2-neutrale und kreislaufbasierte Energieversorgung in Loitz aussehen könnte. Dabei berücksichtigte das Team die Nutzung von Biomasse aus (wiedervernässten) Moorflächen.
- Zwei weitere Teams widmeten sich den Fragen, wie das Geschäftsfeld einer nachhaltigen Textilveredelung aufgebaut und wie ein lokales Netzwerk zur Lebensmittelveredelung entstehen kann.
- Die fünfte Challenge bezog sich auf die Standort-Entwicklung der ehemaligen Stärkefabrik: Wie kann das Stärkefabrik-Gelände langfristig in eine Nutzung als Kultur- und Bioökonomie-“Campus“ überführt werden? Gemeinschaftlich mit den Loitzerinnen und Loitzern entwickelte ein Team hierfür ein Nutzungskonzept. Auf dieser Grundlage wurde bereits ein Verein gegründet, der das Gelände betreiben wird.
Alle Lösungsvorschläge zeigen, wie gut Vorschläge zur wirtschaftlichen Reststoff- und Kreislaufverwertung mit ökologischer Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Innovationskraft verbunden sein können. Zur Zeit arbeiten mehrere Teams daran, ihre Lösungsvorschläge in die Praxis umzusetzen und eine Finanzierung dafür zu erschließen.
Auftraggeber des STÄRKE:RE:FORM-Wettbewerbs war das Amt Peenetal / Loitz. Das Amt Peenetal / Loitz hat sich als eine von sieben Kommunen im Wettbewerb „Zukunftsstadt 2030“ durchgesetzt und wird zur Zeit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bei der Durchführung mehrerer Projekte gefördert. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Team von Prof. Dr. Peter Dehne von der Hochschule Neubrandenburg. Organisiert wurde der Wettbewerb von der Rostocker Agentur fint.
Links zum Weiterlesen: