© Deutscher Zukunftspreis/Ansgar Pudenz
Löwenzahn-Kautschuk für den Deutschen Zukunftspreis nominiert
Fahrzeugreifen aus Löwenzahn-Kautschuk sind ein Paradebeispiel für eine Bioökonomie-Innovation: Das Team hinter dieser Idee ist nun für den Deutschen Zukunftspreis nominiert worden.
Mehr als zehn Jahre hat es gedauert, diese biobasierte Innovation auf die Straße zu bringen: Ein Fahrradreifen, der zu wesentlichen Teilen aus auf heimischen Äckern gewonnenem Löwenzahn-Kautschuk gefertigt ist. Seit 2019 kann man den Reifen kaufen. In wenigen Jahren will der Reifenhersteller Continental auch Autoreifen in Serie produzieren und seine Produktion damit nachhaltiger gestalten.
Seit 2011 hat ein Team um Dirk Prüfer von der Universität Münster gemeinsam mit Christian Schulze Gronover vom Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME sowie Chemikerin Carla Recker von Continental erforscht, wie sich der Löwenzahn in einen industriellen Lieferanten für Naturkautschuk verwandeln lässt.
Neben dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zählen auch die EU und das Land Mecklenburg-Vorpommern zu den Fördermittelgebern. Der benötigte Löwenzahn wird nämlich in Anklam angebaut, wo sich auch das 2018 von Continental eröffnete Forschungs- und Entwicklungslabor „Taraxagum Lab“ befindet.
Nachdem das Team bereits den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2021 in der Kategorie Design für sich gewinnen konnte, ist es nun auch für den Deutschen Zukunftspreis 2021 nominiert worden. Ob das innovative Verfahren sich im Finale trotz hochkarätiger Konkurrenz durchsetzen kann, gibt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 17. November bekannt. Der Preis ist mit 250.000 Euro dotiert.
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